BARTOS Gesundheits-Systeme

 

 

 

Gesunde und nachhaltige Ernährung ohne Tierprodukte

 

Hans-Peter Bartos

 

Tierproduktion belastet Umwelt und Wasser

 

In der Landwirtschaft wird eine gewaltige Anzahl an „Nutztieren“ wie Rinder, Schweine und Geflügel gehalten, um diese dann zu Fleisch für die menschliche Ernährung zu verarbeiten. Dafür wird ein Vielfaches an Fläche beansprucht, um Futter für diese Tiere zu erzeugen, als man für pflanzliche Agrarerzeugnisse benötigen würde, die der Mensch ohne den Umweg über das Tier direkt verzehrt und die zudem seiner Gesundheit zuträglicher sind. Damit der weltweit immer weiter ansteigende Bedarf an Fleisch und anderen Tierprodukten gedeckt werden kann, wird der Natur mehr und mehr Fläche entrissen, auf der Monokulturen mit giftigen Spritzmitteln und minderwertigem Kunstdünger betrieben werden.

 

In einer solchen konventionellen Intensivlandwirtschaft werden in gewaltigen Mengen mineralische Düngemittel und giftige Pestizide verwendet, die letztendlich langsam, aber sicher im Grundwasser ankommen und somit über die Wasserwerke in das Leitungswasser gelangen. So wurde gerade in jüngster Zeit in den Medien thematisiert, dass bereits bis heute mit Phosphordünger aus in Marokko abgebautem Phosphat 13 Millionen Kilogramm des hochgiftigen und radioaktiven Schwermetalls Uran auf deutschen Äckern verstreut wurden. Inzwischen haben mehr als 4.000 Wasserwerke ein Problem damit, den erst Ende 2011 eingeführten und viel zu hohen Grenzwert für Uran nach der Trinkwasserverordnung einzuhalten.

 

Der Verzehr von Produkten tierischen Ursprungs spielt folglich eine besonders negative Rolle bei der Verunreinigung unseres Wassers.

 

Fleisch schädigt das Gehirn

 

Dabei ist der Verzehr von Tierprodukten wie Fleisch, Milch oder Eiern für den Menschen gar nicht nötig. Entgegen den vollmundigen Versprechungen der Werbung, die täglich auf die Menschen niederprasselt, schadet er sogar der Gesundheit. Laut einer aktuellen Studie der Harvard-Universität mit 6.000 Frauen ab 65 Jahren bremsen die im Fleisch enthaltenen gesättigten Fettsäuren die Hirnleistung ("Apotheken Umschau" 9/2012).

 

Eine der ersten berühmten Persönlichkeiten, die den Verzicht auf Tierprodukte thematisierten, war schon vor über zweieinhalb Jahrtausenden der griechische Philosoph Pythagoras, der uns vor allem aus dem Mathematikunterricht bekannt ist, weil er die Berechnungsgrundlage für das rechtwinklige Dreieck entdeckte. Von ihm ist der Satz überliefert: "Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen zurück."

 

Das Verdauungssystem des Menschen ist nicht an den Verzehr von Tierfleisch angepasst. Unser Magen produziert dafür eine zu schwache Säure und der menschliche Darm ist vergleichsweise um ein Mehrfaches länger als bei fleischfressenden Raubtieren, so dass durch den hohen Eiweißanteil und die länger dauernde Verdauungsarbeit Fäulnisprozesse auftreten. Die dabei entstehenden Verwesungsprodukte schädigen die Darmschleimhaut und vermindern die Resorptionsfähigkeit des Darms. Darmkrankheiten und Krebs werden so gefördert. Durch die meist hohe Erhitzung beim Zubereiten werden zudem die im Fleisch enthaltenen Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate chemisch stark verändert und entfalten eine noch toxischere Wirkung.

 

Der Mensch gleicht biologisch eher einem sehr anpassungsfähigen Frugivoren (Fruchtesser) als einem Omnivoren (Allesfresser). Körperbau, Zähne sowie Verdauungstrakt gleichen mehr denen von Frugivoren. Die Fähigkeit, rohes Fleisch zu reißen, körperfremdes Cholesterin auszuscheiden und größere Mengen Harnsäure zu spalten, ist beim Menschen verglichen mit Omnivoren eingeschränkt.

 

Fleisch mangelt es an Vitamin C sowie an lebensnotwendigen Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium. Die Folge können degenerative Veränderungen in der Wirbelsäule, in den Gelenken und im Bindegewebe mit Erkrankungen wie Osteoporose, Bandscheibenschäden und Arthrose sein. 

 

Fleisch enthält zwar viel Eisen, das auch leicht aufgenommen wird. Dieses Eisen reichert sich aber im Gewebe an. Nach den Ausführungen des Biochemikers Dr. Randall B. Lauffer von der Harvard University (in seinem Buch "Iron Balance") "bildet Eisen einen grundlegenden Bestandteil der auf freie Radikale aufgebauten Theorie über krankhafte Erscheinungen" und kann "wie eine Zündkapsel in einem Munitionslager" wirken und dadurch Herzerkrankungen sowie krebsartigen Entwicklungen zum Durchbruch verhelfen und Alterungsprozesse beschleunigen.

 

Die im tierischen Gewebe enthaltenen Purine werden zu Harnsäure abgebaut, deren Kristalle sich im Gewebe ablagern. Die Folge ist z.B. Gicht. Auch die Nieren können durch Harnsäure geschädigt werden.

 

Schon bei der Schlachtung schütten die für die Fleischherstellung vorgesehenen Tiere in panischer Todesangst Stresshormone aus, die der Konsument beim Verzehr mit aufnimmt und die ihn gereizt und aggressiv machen können. Der berühmte russische Schriftsteller und Philosoph Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi schrieb in seinem weltbekannten Roman „Krieg und Frieden“: „Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit. Der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung." „Solange es Schlachthöfe gibt, wird es Schlachtfelder geben.“

 

 

Milch zerstört das Skelett

 

Wie ist das nun mit der als so „gesund“ beworbenen Milch? Die steuerfinanzierte Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den Verzehr von Milchprodukten uneingeschränkt, ohne auf das Brust- und Prostatakrebs- sowie auf das Diabetesrisiko hinzuweisen, obwohl ihr das nachweislich bekannt ist. Hautkrankheiten verschwanden bei Betroffenen, nachdem sie den Konsum von Milchprodukten eingestellt hatten und traten nach erneutem Konsum wieder auf.

 

Es ist nicht natürlich, die Muttermilch anderer Spezies zu trinken. Die Zusammensetzung der Kuhmilch ist optimal für das Wachstum neugeborener Kälber. Für menschliche Säuglinge ist sie sogar lebensgefährlich. Aber auch Tiere trinken Milch nur im Säuglingsalter. Der größte Teil der Menschheit verträgt Kuhmilch schon deshalb nicht, weil der Körper die Produktion des Enzyms Laktase nach dem Abstillen auf natürliche Weise einstellt, das benötigt wird, um den Milchzucker aufzuspalten. Milchverzehr führt dann zu Durchfällen und Darmkrämpfen.

 

Milch ist auch nicht zur Vorbeugung gegen Osteoporose geeignet, obwohl das aufgrund des hohen Kalziumgehaltes immer wieder behauptet wird. Im Gegenteil: Das in der Milch enthaltene Kasein entzieht dem Körper sogar noch zusätzlich Kalzium. Deshalb treten in den Regionen der Welt, in denen die meiste Kuhmilch konsumiert wird, auch die meisten Osteoporosefälle auf. Die grasfressende Kuh hingegen hat einen kräftigen Knochenbau, obwohl sie keine Milch trinkt.

 

 

Was den Tieren angetan wird

 

Es hilft übrigens nicht viel, Fleisch oder Milch vom Biobauernhof zu beziehen. Fleisch von „glücklichen“ Tieren gibt es nämlich nicht, sondern nur von toten. Die „Nutztiere“ werden in die Sklaverei hinein geboren, fristen ein Dasein in Gefangenschaft (auf Biohöfen lediglich unter „erleichterten Haftbedingungen“), damit ihnen lange vor Erreichen ihrer Lebenserwartung die Kehle durchgeschnitten wird. Mit jedem gekauften Tierprodukt gibt man die Tötung des nächsten Tieres in Auftrag. Daran ändert sich auch nichts, wenn man zwar auf Fleisch verzichtet, aber Milch und Eier konsumiert. Damit die Milchdrüsen der Kuh arbeiten, muss die Kuh ständig schwanger gehalten werden und jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen, das dann zu Kalbfleisch verarbeitet wird. Die Milchkuh ereilt wenige Jahre später dasselbe Schicksal.

 

Hühner legen normalerweise im Laufe einiger Tage ein paar Eier und brüten die dann aus. Nur wenn ihnen die weggenommen werden, legen sie als Notreaktion kurz darauf immer wieder neue. Aus einem Teil dieser Eier werden neue Legehennen „produziert“. Da neben den weiblichen ebenso viele männliche Küken entstehen, werden diese fabrikmäßig vergast oder bei lebendigem Leibe vermust.

 

Die Tiere, die für die menschliche Ernährung, zur Verrichtung von Arbeiten oder zur Herstellung von Ge- und Verbrauchsprodukten ausgebeutet und getötet werden, sind aber empfindungs- und leidensfähige Geschöpfe!

 

Eine Ernährung mit Tierprodukten hat negative Folgen für die Umwelt und verbraucht ein Vielfaches mehr an Ressourcen (Wasser, Land, Luft, Waldfläche) als eine vegane. Eine fleisch-, milch- und eierbasierte Ernährungsweise beansprucht mehr Land-, Energie- und Wasserressourcen als wenn man sich pflanzlich ernähren würde. Die Viehhaltung emittiert ein Mehrfaches mehr an Treibhausgasen als die Pflanzenproduktion. Neben der insbesondere in Südamerika durch extensive Tierhaltung hervorgerufenen Entwaldung tragen dazu in erster Linie Verdauungsprodukte bei (Mist sowie Methan bei Wiederkäuern).

 

 

Vegane Ernährung ist vielseitig und hält gesund

 

Die Amerikanische Gesellschaft für Diätetik und Ernährung ADA stellte 2003 zusammen mit dem Verband kanadischer Ernährungswissenschaftler (DC) ein Positionspapier über vegetarische und vegane Ernährung fertig, aus dem eindeutig hervorgeht, dass eine gut geplante vegane Ernährungsweise für Menschen während des gesamten Lebenszyklus einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz nicht nur geeignet ist, sondern die perfekte Vorbeugung gegen Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, Darm- und Prostatakrebs, Fettleibigkeit und Diabetes darstellt.

 

Mancher wird sich jetzt die Frage stellen, was soll ich denn dann essen, ist das nicht sehr einseitig? Natürlich ist der Umstieg auf eine vegane Lebensweise mit einer Änderung der Gewohnheiten verbunden. Vor wenigen Jahrzehnten galt diese Lebensweise noch als exotisch. Inzwischen liegt sie aber ganz deutlich im Trend und immer mehr Geschäfte und Gaststätten bieten gezielt vegane Produkte und Speisen an, einige sogar ausschließlich. Immer mehr Hersteller von Fertigprodukten kennzeichnen diese mit dem speziellen Vegan-Logo.

 

Der Bund für Vegane Lebensweise e. V. unterstützt die Nahrungsmittelhersteller dabei, bei immer mehr Produkten von Tieren stammende Zutaten, oft auch versteckte, durch pflanzliche zu ersetzen.

 

Interessanterweise entdecken viele Menschen, die ihre Ernährung auf vegan umgestellt haben, um wie vieles vielseitiger und ausgewogener sie sich verpflegen können, als sie es zuvor kannten.

 

Gibt man z.B. in dem Internetportal chefkoch.de den Suchbegriff „vegan“ ein, so werden inzwischen über 7.500 leckere, rein pflanzliche Rezepte angezeigt, die von Privatpersonen unter gezielter Angabe dieses Begriffes hochgeladen wurden!

 

 

(Aus: „Die schockierende Wahrheit über Wasser“)

 

 

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